Osteoporose

Zu den häufigsten Erkrankungen des höheren Lebensalters gehört die Osteoporose, auch Knochenschwund genannt

Frauen sind doppelt so häufig wie Männer betroffen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Stabilität des Skeletts ab, die Anfälligkeit für Knochenbrüche (Frakturen) nimmt zu. Tiefes Bücken, ein Krachen im Kreuz, ein stechender Schmerz im Rücken – schon kann Wirbelbruch (Wirbelkörperfraktur) entstanden sein.

Im Interdisziplinären Zentrum für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie sind wir auf alle Arten von osteoporotischen Knochenbrüchen spezialisiert. Unsere Spezialisten helfen Ihnen mit gezielten Maßnahmen, vorhandene Knochenbrüche zu behandeln und weitere zu vermeiden. Denn wenn einmal ein Bruch entstanden ist, steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere rapide.

Ursachen und Symptome

Bei einer Osteoporose wird die Knochensubstanz übermäßig stark abgebaut. Der Patient hat eine verminderte Knochenmasse und die Stabilität der Knochen nimmt ab. Dadurch steigt das Risiko für Knochenbrüche.

Zwischen Knochenaufbau und -abbau besteht ein ständiges Gleichgewicht. Dadurch wird das Knochengewebe ständig erneuert. Verschiedene Ursachen können dieses Gleichgewicht stören und so zu einer Osteoporose führen.

Mit zunehmendem Alter wird die Knochenmasse in aller Regel weniger. Auch die Geschlechtshormone Oestrogen bzw. Testosteron spielen eine entscheidende Rolle beim Knochenstoffwechsel. Ist die Funktion von Eierstöcken bzw. Hoden gestört, kann es zu einem Mangel an Geschlechtshormonen kommen. Bei Frauen stellt besonders der Oestrogen-Mangel in der Menopause ein Risiko für Osteoporose dar, weswegen das weibliche Geschlecht deutlich häufiger betroffen ist. Zudem sind Ernährungsmängel (Untergewicht, Vitamin D Mangel) und die langfristige Einnahme von Kortison Risikofaktoren für die Entstehung von Osteoporose. Es gibt noch viele weitere Ursachen für eine Abnahme der Knochenmasse, dies muss gegebenenfalls durch einen Spezialisten abgeklärt werden.

Anzeichen einer Osteoporose

Anzeichen einer Osteoporose

Osteoporose selbst macht keine Schmerzen und bleibt daher meist lange Zeit unerkannt. Erst durch Knochenbrüche oder Verformungen von Wirbelsäule können Schmerzen auftreten, die zu einer weiteren Abklärung führen.

Liegt ein akuter Wirbelkörperbruch vor, klagen Patienten häufig über plötzlich einsetzende Rückenschmerzen und Verspannung.

Ein weiteres Anzeichen für Osteoporose kann die Abnahme der Körpergröße sein.

Diagnostik

Je früher die Diagnose desto besser für eine effektive Therapie
Wird die Diagnose einer Osteoporose zuverlässig festgestellt, kann gezielt gegengesteuert werden. Hierdurch kann man die Beschwerden und Auswirkungen mit gezielten Therapien gering halten.


So wird eine Osteoporose festgestellt
Wenn Sie in unserer Klinik aufgrund einer Wirbelkörperfraktur in Behandlung sind und der Verdacht auf eine Osteoporose besteht, wird dies in das Behandlungskonzept mit einbezogen. Es wird eine weitere Diagnostik durchgeführt und – bestätigt sich der Verdacht – eine medikamentöse Therapie begonnen. Wir arbeiten dabei eng mit unserem Geriatrie-Zentrum Erlangen zusammen. Die weiterführende Therapie übernimmt dann häufig der Hausarzt oder speziell ausgebildete Osteologen.

Behandlung

Osteoporotische Fraktur
Unsere Spezialisten therapieren Sie individuell – je nach Schweregrad und Ausprägung der Osteoporose. Möglich sind konservative Maßnahmen, wie Bewegungstherapie, Muskelaufbautraining, Ernährungsumstellung und die Gabe von Medikamenten. Bei schweren Knochenbrüchen kümmern wir uns um die operative Versorgung und Rehabilitation.

Zur Vorsorge einer Osteoporose sollten Sie auf alle Fälle regelmäßig körperlich aktiv bleiben. So fördern Sie die Muskelkraft und Koordination und verhindern den Knochenabbau. Achten Sie auf kalziumreiche Ernährung und gehen Sie mindestens 30 Minuten täglich aus dem Haus. Sonnenlicht als wichtigste Vitamin-D-Quelle sorgt für starke Knochen.

Konservative Behandlungsmethoden

Konservative Behandlungsmethoden

Medikamentöse Osteoporose-Behandlung
Die Basis der medikamentösen Therapie stellt in der Regel die Einnahme von Vitamin D dar. Auch Calcium spielt eine wichtige Rolle, sofern es nicht ausreichend über die Nahrung aufgenommen wird. Ob und welche spezielle medikamentöse Therapie erfolgen kann, hängt von mehreren Faktoren ab: Der Knochendichte, der Schwere der Fraktur, Begleiterkrankungen, der Sturzhäufigkeit und der Bewegungsfähigkeit.

Ziel der akuten, konservativen Behandlung ist es sicherzustellen, dass die Schmerzen, die ein Wirbelkörperbruch verursacht erträglich sind und eine gute Mobilisation zulassen. Gegebenenfalls wird ein Korsett angepasst, um eine äußere Abstützung sicherzustellen.

Es muss zudem sichergestellt werden, dass die Wirbelsäulenachse, ein wichtiger Pfeiler des aufrechten Gangs, nicht zu stark verschoben ist. Andernfalls drohen schwere Folgeprobleme oder ein Fortschreiten der Brüche.

Eine enge Zusammenarbeit besteht hierbei mit dem Geriatrie-Zentrum Erlangen und der geriatrischen Rehabilitation.

Operative Behandlungsmethoden

Operative Behandlungsmethoden

Operative Behandlung osteoporotischer Frakturen
Ein gebrochener Wirbelkörper kann starke Schmerzen verursachen und die Bewegung des Patienten massiv einschränken. Reichen die konservativen Maßnahmen nicht aus, so kann die Einspritzung von Knochen-Zement helfen. Dadurch können wir die Wirbelkörper teilweise wieder aufrichten, eine Wirbelsäulenverkrümmung reduzieren und die Wirbelsäule stabilisieren. Die Technik ist speziell für ältere Menschen entwickelt worden.

Bei ausgeprägten oder instabilen Brüchen werden die Wirbel in der Regel minimalinvasiv, also durch kleine Schnitte mit Schrauben und Stäben stabilisiert. Dabei ist es heute möglich, den Halt dieser Implantate auch im geschwächten Knochen durch spezielle Techniken zu gewährleisten. Auch diese Verfahren sind speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet.

Unsere Spezialisten sind hochspezialisiert auf osteoporotische Wirbelfrakturen. Herr PD Dr. med. Schnake leitet diesbezüglich nationale und internationale Forschergruppen und hat an der Entwicklung einer Klassifikation und eines Scores zur therapeutischen Entscheidung, ob eine Operation notwendig ist oder nicht (OF-Klassifikation und OF-Score) maßgeblich mitgewirkt.